Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Grüner Star

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Therapie von Grünem Star

Bei der Therapie von Grünem Star werden in der Regel verschiedene Wirkstoffe eingesetzt, die in Form von Augentropfen verabreicht werden. Betablocker können bei der Regulierung des Augeninnendrucks helfen, während Miotika und Prostaglandine für einen besseren Abfluss des Kammerwassers sorgen. Leiden Patienten zusätzlich zum Grünen Star an Asthma oder Erkrankungen des Herzens, sollten Betablocker nicht verwendet werden. Eine Verbesserung der Durchblutung im Auge können Carboanhydrasehemmer durch eine Hemmung des Enzyms Carboanhydrase bewirken. Operative Verfahren kommen in der Regel nur zum Einsatz, wenn eine medikamentöse Therapie nicht ausreicht oder der Betroffene die Wirkstoffe nicht verträgt.

Therapie von Grünem Star

Hat die ärztliche Untersuchung ergeben, dass ein Grüner Star vorliegt, muss schnellstens reagiert werden. Bereits bestehende Sichtfeldverluste sind nicht mehr zu beheben, jedoch kann das Fortschreiten der Erkrankung stark verzögert, wenn nicht sogar gestoppt werden. Zur Therapie von Offenwinkelglaukomen stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Allen ist gemein, dass sie das Ziel verfolgen, einen erhöhten Augeninnendruck dauerhaft zu senken. Dies kann z. B. durch lokale Anwendung von Augentropfen erreicht werden. Hier ist die konsequente Mitarbeit des Patienten gefordert, da die Tropfen für eine erfolgreiche Therapie von Grünem Star zumeist mehrmals täglich und lebenslang verabreicht werden müssen, je nach verordnetem Präparat.

Medikamentöse Therapie von Grünem Star

Zur medikamentösen Therapie von Grünem Star wurden Wirkstoffe entwickelt, die in den Kammerwasserhaushalt eingreifen und dadurch in der Lage sind, den Augeninnendruck zu senken.

Betablocker

Betablocker sind in der Therapie von Grünem Star stark verbreitet, daher liegen hohe Erfahrungswerte über Wirkungsweise und Nebenwirkungen vor. Sie senken die Kammerwasserproduktion und helfen so, den Augeninnendruck zu verringern. Betablocker sind als Monopräparat, d. h., lediglich mit einem Wirkstoff, oder auch als Kombinationspräparat mit anderen Wirkstoffen erhältlich. Bei Grünem Star in Verbindung mit niedrigem Blutdruck, besonderen Herzerkrankungen oder Asthma sollte von einer Verabreichung von Betablockern abgesehen werden.

Miotika

Miotika als älteste Medikamente bei der Therapie von Grünem Star bewirken eine Verengung der Pupille. Dadurch werden die Kammerwinkel erweitert und das überschüssige Kammerwasser kann abfließen. Als Nebenwirkungen sind starke Sichteinschränkungen der Patienten möglich (z. B. Blendempfindlichkeit).

Carboanhydrasehemmer

Die Kammerwasserproduktion wird durch das Enzym Carboanhydrase angeregt. Die Hemmung dieses Enzyms bewirkt eine Senkung der Produktion. Untersuchungen lassen darauf schließen, dass Carboanhydrasehemmer die Durchblutung im Auge verbessern können. Zusätzlich zur Druckentlastung des Sehnervs kann so dessen Versorgung optimiert werden, sodass durch Grünen Star verursachte Schäden am Sehnerv so gering wie möglich gehalten werden können.

Prostaglandine

Die Gruppe der Prostaglandine entspannen den Ziliarmuskel und verbessern so den Abfluss des Kammerwassers. Die Anwendung bei der Therapie von Grünem Star muss lediglich einmal täglich erfolgen, jedoch kann es zu Nebenwirkungen kommen (z. B. Verfärbung der Iris).

Operative Verfahren bei der Therapie von Grünem Star

In 90 % aller Fälle ist eine Therapie von Grünem Star mittels Augentropfen erfolgreich. Sollten die Medikamente in ihrer Wirkung nicht ausreichen oder werden die Wirkstoffe vom Patienten nicht vertragen, können verschiedene Operationsverfahren zur Therapie von Grünem Star eingesetzt werden, welche unter örtlicher Betäubung, ambulant und mittels Laserchirurgie durchgeführt werden können.

Laserchirurgie

Der Abfluss des Kammerwassers kann verbessert werden, indem durch die Laserbehandlung das Trabekelwerk, durch das der Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge erfolgt, durchlässiger gemacht wird (Lasertrabekuloplastik). Bei einer Trabekulektomie wird ein neuer Abfluss für das Kammerwasser zur Bindehaut des Auges hin angelegt. Die Laserzyklodestruktion verödet den Ziliarkörper zum Teil, sodass die Produktion des Kammerwassers gesenkt wird. Ein akuter Winkelblock wird stets chirurgisch behandelt. Hierbei wird die Druckdifferenz zwischen hinterer und vorderer Augenkammer durch eine Öffnung in der Iris (Regenbogenhaut) beseitigt (Laseriridotomie).

Nicole Breuer

Diagnose Grüner Star

Es gibt verschiedene Verfahren, die bei der Diagnose von Grünem Star zum Einsatz kommen können. Eine Methode ist die Messung des Augeninnendrucks. Man unterscheidet dabei die Tonometrie, bei der ein direkter Druck auf die Hornhaut ausgeübt wird und die Non-contact-Tonometrie, bei der die Messung mittels Luftstoß erfolgt. Da bei dieser Untersuchung die Dicke der Hornhaut nicht berücksichtigt wird, ist das Ergebnis in der Regel für eine eindeutige Diagnose nicht aussagekräftig genug. Sich anschließende Untersuchungen können eine Spiegelung des Augenhintergrunds, eine Untersuchung der Kammerwinkel, eine Messung des Gesichtsfelds oder des Blutdrucks und der Geschwindigkeit des Blutflusses sein.

Bei Grünem Star, auch Glaukom genannt, handelt es sich um eine Erkrankung, die den Sehnerv der Betroffenen schädigt. Häufig bleibt die Erkrankung lange unbemerkt, da sie in der Regel keine Schmerzen verursacht. Bei einer späten Diagnose und einem daraus resultierenden späten Beginn der Therapie, kann Grüner Star bis zur Erblindung führen. Faktoren, die einen Grünen Star begünstigen können, sind z. B. höheres Lebensalter, genetische Veranlagung oder das Vorliegen anderer Erkrankung. Es gibt verschiedene Arten von Grünem Star. Dazu gehören Normaldruck- und Winkelblockglaukom, primär chronisches Offenwinkelglaukom, angeborenes Glaukom und Sekundärglaukom.

Zur Entstehung von Grünem Star kommt es in der Regel durch eine Störung der Abläufe im Auge, die zu einem erhöhten Augeninnendruck vor über 21 mmHg führen. Es kommt zu einem Überdruck im Auge, der zu einer Quetschung der Fasern des Sehnervs führt. Eine Unterbrechung der Blutversorgung und schließlich das Absterben der Sehnervenzellen sind die Folge. Die einzelnen Vorgänge im Auge variieren je nachdem, um welche Art von Grünem Star es sich handelt. Die Betroffenen merken von diesen Vorgängen häufig nichts, da sie in der Regel schmerzlos verlaufen. Die Diagnose deshalb in vielen Fällen erst spät.