Ratgeber Grüner Star
Informationen für Betroffene und AngehörigeBegriffe, die im Zusammenhang mit Grünem Star eine Rolle spielen, werden im Glossar aufgeführt und verständlich erklärt, so z. B. die verschiedenen Arten von Grünem Star, wie primäres Offenwinkelglaukom, Normaldruckglaukom oder Winkelblockglaukom. Auch Diagnoseverfahren wie die Augeninnendruckmessung werden erläutert. Darüber hinaus erhält man Informationen über das Trabekelwerk, den Sehnervenkopf und die Exkavation, bei der er zur Aushöhlung des Sehnervenkopfes kommt. Befindet sich der Grüne Star in einem bereits fortgeschrittenen Stadium kann es zu sog. Gesichtsfeldausfällen kommen, die ein eingeschränktes Blickfeld zur Folge haben.
Wissenswertes zum Grünen Star
Glossar
Augeninnendruck
Der Augeninnendruck (intraokularer Druck) wird in mmHg gemessen und beträgt im Normalbereich 15-21 mmHg. Der Augeninnendruck hält das Auge in seiner fast runden Form in der Augenhöhle
Augeninnendruckmessung
Die Messung des Augeninnendrucks wird Tonometrie genannt. Sie misst den Druckwiderstand der Hornhaut und errechnet daraus den Augeninnendruck. Die Tonometrie kann mit oder ohne Kontakt zum Auge erfolgen
Exkavation
Aushöhlung des Sehnervenkopfes infolge des Absterbens von Nervenfasern durch Druckbelastung
Gesichtsfeldausfall
Bei Grünem Star im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Einschränkungen im Gesichtsfeld, also dem Bereich den wir mit unseren Augen wahrnehmen, kommen. Diese werden als Gesichtsfeldausfälle (Skotome) bezeichnet
mmHg
Millimeter Quecksilbersäule. Einheit, in der der Augeninnendruck gemessen wird
Normaldruckglaukom
Das Normaldruckglaukom ist ein Offenwinkelglaukom bei dem Augeninnendruckwerte von unter 21 mmHg gemessen werden. Obwohl die Patienten einen normalen Augeninnendruck aufweisen, entwickeln sie glaukomtypische Schäden. Als Ursache werden Durchblutungsstörungen vermutet
Primäres Offenwinkelglaukom
In der Regel schmerzlose Glaukomform, bei der der Abfluss des Kammerwassers infolge degenerativer Veränderungen verlangsamt ist. Der Druck steigt allmählich an und schädigt den Sehnerv
Sehnervenkopf
Der Sehnervenkopf oder Papille ist die Austrittsstelle des Sehnervenbündels an der hinteren Seite des Augapfels
Trabekelwerk
Im Kammerwinkel gelegenes netzartiges Gebilde durch welches das Kammerwasser das Auge verlässt und dem Blutkreislauf zugeführt wird
Vorsorgeuntersuchung
Ab dem 40. Lebensjahr wird eine regelmäßige augenärztliche Untersuchung zur Glaukomfrüherkennung empfohlen
Winkelblockglaukom
Glaukomform, bei der der Kammerwinkel und der Zugang zum Trabekelwerk vollständig verschlossen sind, z. B. durch einen Vorfall der Iris
Nicole Breuer
Zur Entstehung von Grünem Star kommt es in der Regel durch eine Störung der Abläufe im Auge, die zu einem erhöhten Augeninnendruck vor über 21 mmHg führen. Es kommt zu einem Überdruck im Auge, der zu einer Quetschung der Fasern des Sehnervs führt. Eine Unterbrechung der Blutversorgung und schließlich das Absterben der Sehnervenzellen sind die Folge. Die einzelnen Vorgänge im Auge variieren je nachdem, um welche Art von Grünem Star es sich handelt. Die Betroffenen merken von diesen Vorgängen häufig nichts, da sie in der Regel schmerzlos verlaufen. Die Diagnose deshalb in vielen Fällen erst spät.
Bei Grünem Star, auch Glaukom genannt, handelt es sich um eine Erkrankung, die den Sehnerv der Betroffenen schädigt. Häufig bleibt die Erkrankung lange unbemerkt, da sie in der Regel keine Schmerzen verursacht. Bei einer späten Diagnose und einem daraus resultierenden späten Beginn der Therapie, kann Grüner Star bis zur Erblindung führen. Faktoren, die einen Grünen Star begünstigen können, sind z. B. höheres Lebensalter, genetische Veranlagung oder das Vorliegen anderer Erkrankung. Es gibt verschiedene Arten von Grünem Star. Dazu gehören Normaldruck- und Winkelblockglaukom, primär chronisches Offenwinkelglaukom, angeborenes Glaukom und Sekundärglaukom.
Bei der Therapie von Grünem Star werden in der Regel verschiedene Wirkstoffe eingesetzt, die in Form von Augentropfen verabreicht werden. Betablocker können bei der Regulierung des Augeninnendrucks helfen, während Miotika und Prostaglandine für einen besseren Abfluss des Kammerwassers sorgen. Leiden Patienten zusätzlich zum Grünen Star an Asthma oder Erkrankungen des Herzens, sollten Betablocker nicht verwendet werden. Eine Verbesserung der Durchblutung im Auge können Carboanhydrasehemmer durch eine Hemmung des Enzyms Carboanhydrase bewirken. Operative Verfahren kommen in der Regel nur zum Einsatz, wenn eine medikamentöse Therapie nicht ausreicht oder der Betroffene die Wirkstoffe nicht verträgt.